Fachbegriffe
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Erklärungen
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Mit Aberglauben wird
eine Summe von scheinbar unerklärlichen Phänomenen unterschiedlicher
historischer und psychologischer Herkunft bezeichnet. Gemeinsam ist diesen
Phänomenen, dass sie ihren Ursprung in der menschlichen Psyche haben.
Beispiel: Angst vor Freitag dem 13., nicht unter einer Leiter
durchgehen, schwarze Katze kreuzt den Weg usw.
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„Sterndeutung“:
Die Astrologie versucht, das Geschehen auf der Erde und das Schicksal der
Menschen aus der Stellung der Gestirne zu deuten und vorherzusagen (wird
auch als „ungeliebte Mutter der Astronomie“ bezeichnet).
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„Sternenforschung“:
Stern-/Himmelskunde als exakte Naturwissenschaft
(Astonomen halten i. d. R. nichts von Astrologie)
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Dämon |
Böser Geist, der einen
Menschen besetzt (man sagt, der Mensch sei besessen).
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Esoterik |
Sammelbezeichnung für
Geheimlehren/-Praktiken; in einem erweiterten Begriffsverständnis werden
auch okkulte/spiritistische/parapsychologische Phänomene der Esoterik
zugeordnet (s. u.).
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Glasrücken |
Umgekehrtes Glas wird
von Teilnehmer mit dem Zeigefinger berührt. Auf Tisch: Buchstaben-Karten oder –unterlage
sowie Ziffern 0-9 und ja/nein. Auf Fragen reagiert Glas. Reihenfolge der
Buchstaben/Zahlen ergeben Antwort.
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Handlesen |
auch Chirologie genannt,
Deute-/Beratungspraktik, die aus den statischen Kennzeichen der
Handinnenseite, der Finger- und Nagelbeschaffenheit Aussagen über dominierende
oder gering vorhandenen Charakterzüge macht --> oft Diagnosen für die Zukunft
hinsichtlich „Schicksal“, Liebe, Beruf usw.
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Hellsehen |
Fähigkeit, Dinge zu
sehen, die der Sinneswahrnehmung (normalerweise) unzugänglich sind.
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Hexagramm
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allgemein: (griech.), Sechsstern. Ein sechszackiger Stern aus zwei
ineinander geschobenen gleichschenkligen Dreiecken.
okkult: Zeichen der schwarzen Magie, bei dem ein religiöses Zeichen
verändert wird. Es ist dem Davidstern nachgeahmt, der ein Zeichen für David
und das Volk Gottes (die Juden) ist. Meist hat das Hexagramm einen Kreis um
den Stern.
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Hexen |
Frauen im Mittelalter
mit umfangreichen Heilkräuterwissen; waren Hebammen und für die Verhütung
und
Abtreibung zuständig; das kollidierte mit dem männlichen
Herrschaftsanspruchsdenken; sie wurden daher unter den unmöglichsten
Vorwürfen verfolgt: sie hätten Geschlechtsverkehr mit dem Teufel, könnten zaubern und fliegen.
Allein der Verdacht reichte, um auf den Scheiterhaufen zu kommen.
Von
Feministinnen als Symbol gegen die Unterdrückung der Frau „reaktiviert“:
aufgrund der besonderen weibliche Kräfte durch magisches Wissen und
Intuition.
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Horoskop |
Abbildung des Standes
der Gestirne zum Zeitpunkt der Geburt. Nach den Regeln der
Astrologie werden
aus den Konstellationen Aussagen über Charakter und Schicksal der Person
gemacht.
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I Ging
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(auch: I-Ching):
Mikadospiel, Münzen werfen usw. ergibt Zahlenkonstellation, als
Hexagramm
notiert, dann Orakelbefragung per Buch, Text gibt Auskunft zu Anliegen des
Fragestellers.
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Kannibalismus |
Die aus magischen Gründen entstandene, heute nahezu ausgerottete Sitte,
Teile von Menschen (erschlagenen Feinden, Kriegsgefangenen; verstorbenen
Angehörigen [Endokannibalismus] zu verspeisen, um sich deren
Lebenskraft (Mana)
einzuverleiben. Kannibalismus wird einzelnen Gebieten bzw. Stämmen in
Afrika, Nord- und Südamerika, Südostasien, Australien und Ozeanien
zugeschrieben.
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Kristallsehen |
Durch Betrachten von
spiegelnden, leuchtenden oder durchsichtigen Körpern (z. B. Kristallkugeln)
werden "Visionen" bzw. “innere Bilder" hervorgerufen.
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Mantik |
Seher-/Wahrsagekunst -->
man spricht von sog. mantischen Praktiken (Deute-/Beratungspraktiken)
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Medium |
Vermittelnde Person im
übersinnlichen Bereich (Wahrsagerin o. ä.)
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Okkultismus |
okkult (lat.):
verborgen, geheim --> Lehre von den geheimnisvollen Kräften; Okkultismus
befasst sich mit den Vorgängen des Natur- und Seelenlebens, die durch die
bekannten Naturkräfte (noch) nicht erklärbar sind (z. B.
Hellsehen,
Telepathie,
Telekinese usw. --> werden auch als
Parapsychologie bezeichnet).
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Orakel |
„Sprechstätte“,
Ort, wo Seher o. ä. Weissagungen verkünden oder rätselhafte/geheimnisvolle
Aussagen machen.
--> Ort oder
rätselhafte/geheimnisvolle Aussage
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Oui-ja-Board |
auch
Witchboard:
statt auf Karten
werden Zahlen/Buchstaben auf ein Holzbrett gemalt, das auch als Unterlage für
Glasrücken, Pendeln u. a. dienen
kann.
Der Name Ouija ist etwas verwunderlich, da er sich aus dem französischen „Oui“
(= ja) und dem deutschen „Ja“ zusammensetzt, also „Jaja“. Das klingt zwar
seltsam, bedeutet aber, dass auch europäische Einflüsse bei der Entstehung
der Hexenbretter und Jenseitskontakte beteiligt waren.
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Para-
psychologie |
para (griech): neben;
Lehre und wissenschaftliche Erforschung außersinnlicher psychischer Erscheinungen, die
das bewusste Seelenleben übersteigen (z. B.
Hellsehen,
Telepathie,
Gedankenlesen, Telekinese
u. a. okkulte
Phänomene.
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Pendeln |
Über Objekten (Fotos,
pers. Gegenständen, auch Medikamenten) oder Buchstabenunterlage; erfolgt
nach festgelegtem System und soll (meist mit Ja/Nein) Fragen in Bezug auf
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
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Pentagramm
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Fünfzackiger Stern; von den
okkulten
Symbolen steht das Pentagramm an erster Stelle. Es ist seit alters her ein
Symbol der Magie. Es wurde schon bei den Druiden der Kelten benutzt und
symbolisiert den Morgenstern Luzifer.
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Satanismus |
Bezeichnung für die quasireligiöse Verehrung und
Verherrlichung des Bösen, das von den Anhängern des Satanismus als (»Gott«)
Satan personifiziert und als »Umwertung« geltender ethischer Prinzipien
gelebt wird; u. a. in den Formen organisierter Satanskulte und der
Pervertierung der christlichen Liturgie zur schwarzen Messe ("Teufelsmesse").
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schreibendes
Tischchen |
mit/ohne Tischchen (Planchette):
dreibeiniges Tischchen, bei dem ein Bein mit Bleistift verbunden ist, wird auf
Schreibunterlage gestellt. Teilnehmer legen Hand/Fingerspitzen auf Tischplatte.
Bewegung hinterlässt Bleistiftspur.
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Schwarze
Magie |
= angewandter
Okkultismus; Mittels bestimmter Formeln (Zaubersprüche) und Praktiken (…)
wird versucht, Teufel und Dämonen zu „rufen“, damit sie einen anderen
Menschen verfolgen, um ihm Schaden zuzufügen.
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Seance |
Spiritistische Sitzung
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Seher |
Person im Sinne von
Hellsehen.
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Spiritismus |
(lat.) „Geisterglaube“;
okkulter Glaube an die Verbindung der Geister der Toten mit den
Lebenden durch z. B. Klopfen,
Tischrücken usw.
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„spiritus“: (lat.):
Hauch Atem, Seele, Geist (Spirituals: Lieder der Schwarzen); ist
das, was viele innerhalb oder außerhalb der Kirchen suchen; Suche nach
Orientierung, Wahrheit, Transzendenz
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Tarotkarten |
Kartenspiel, das zum -->
Wahrsagen dient -->
Orakelpraktik, die aufgrund der Kartenkonstellation
Aussagen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft machen will; beruht auf
esoterischen Deutepraktiken, die weit in das Mittelalter zurückreichen und
einen Zusammenhang zwischen Kosmos und Menschenschicksal behaupten.
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Telekinese |
(Angebliches) Bewegen
von Gegenständen allein durch übersinnliche Kräfte.
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Telepathie |
Das
Fernfühlen/Wahrnehmen der seelische Vorgänge eines anderen Menschen (ohne Vermittlung der
Sinnesorgane).
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Teilnehmer sitzen um runden
Tisch und bilden mit gespreizten Händen (Daumen und kleinen Finger berühren sich
dabei) eine Kette. Auf Fragen „antwortet“ der Tisch durch Klopfgeräusche,
die durch Heben oder Senken des Tischbeines entstehen
-->
Bewegungen durch unwillkürliche / unbemerkte Muskelbewegungen der Teilnehmer.
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(lat.) das jenseits der
Erfahrung, des Gegenständlichen Liegende; transzendent: die Grenzen der
Erfahrung und der sinnlich wahrnehmbaren Welt überschreitend, übersinnlich
-->
Gott ist z. B. ein transzendentes „Wesen“
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Prophezeien;
(abergläubische/betrügerische) Deutung von Zeichen oder Dingen für die
Zukunft (z. B. Sterndeutung, Kartenschlagen usw.).
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Der Name der
Dreifaltigkeit, Bibelsprüche oder religiöse Symbole sollen dazu dienen, als
Gegenzauber vor angenommener
schwarzmagischer Verfolgung zu schützen oder z.
B. Heilung von Krankheit zu bewirken.
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Witchboard |
"Mystische Buchstabentafel"; auch Hexenbrett, Ouija-Brett, Talkinboard,
Channeling Board, Miracleboard genannt: Ist eine besondere Form des
Gläserrückens.
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Wünschel-rutengehen |
seit der Antike bekannt;
mit beiden Händen wird gegabelter Zweig so angefasst, dass zwischen den
beiden Gabelenden gehaltenen Teilen und der Spitze ein labile Gleichgewicht
entsteht. Der Ausschlag soll auf bestimmte „Reizzonen“ (Wasser-, Erz-, Ölvorkommen)
hinweisen und auf nicht geklärte biophysikalische Mechanismen zurückgehen.
Wird auch zu quasi-medizinischen Diagnosen herangezogen (z. B. krebsverursachende
„Erdstrahlen“).
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